Schnittveredelung - Erklärung
Schnittveredelung
Nicht nur die Oberflächen, auch die Schnittkanten eines Buchblocks oder etwa einer Visitenkarte lassen sich veredeln. Man kann sie einfärben, die metallisierte Schicht einer Folie übertragen und sogar prägen. Dazu wird der Buchschnitt als erstes zusammengepresst und etwa 1 mm abgeschliffen, damit er völlig glatt ist. Anschließend bringt man die Folie bzw. Farbe auf, wofür unterschiedliche Techniken verwendet werden. Es gibt Folienschnitte (Goldschnitte und Silberschnitte), die glänzen, und Farbschnitte, die matt erscheinen. Alle Schnittveredelungen schützen auch vor Schmutz und Staub.


Folienschnitt
Die Transferschicht der Folie überträgt man normalerweise mit einer heißen Silikonwalze auf den zusammengepressten Schnitt - sie lässt sich mit einer gewöhnlichen PrägefolieJ vergleichen. Weil die veredelten Seiten danach leicht aneinanderkleben, muss man den Buchblock einmal kurz mit der Hand auffächern. Gold und Silber sind die Standardfarben des Folienschnitts. Möglich sind auch andere metallische Farben und Diffraktionsfolie. Diese Folien muss man jedoch eigens produzieren lassen, was nur für hohe Auflagen infrage kommt und längere Liefer¬zeiten zur Folge hat. Man kann aber auch beim Hersteller nachfragen, ob es noch Restbestände an Sonderfolien aus einer früheren Produktion gibt. Folienschnitte lassen sich mit einer Walze einstufig prägen, diese Technik nennt man Punzierung.


Farbschnitt
Farbschnitte sind in allen Farbtönen möglich - im Prinzip der ganze Pantone- oder HKS-Fächer einschließlich der Metallic-Töne und Tagesleuchtfarben . Die Farbe kann man mit einer Walze, einer Spritzpistole, einem Schwamm oder einem Pinsel auftragen.


UV- Farbschnitt
Bei einem UV- Farbschnitt wird die Farbe in einer speziellen Maschine mit einem Walzensystem aufgebracht und unter UV-Licht ausgehärtet. Weil sie gleich trocken ist, läuft sie nicht in den Buchblock ein und ergibt einen gleichmäßigen Farbton; außerdem kann man den veredelten Buchblock sofort weiterverarbeiten. Die Maschine ist formatunabhängig und kann Buchblocks bis zu einer Stärke von etwa 95 mm bearbeiten. Der UV-Farbschnitt kostet wegen der Rüstkosten bei kleinen Auflagen etwas mehr als andere Farbschnitt-Techniken, dafür hält er auch auf beschichteten und lackierten Papieren, und man kann Muster, Schriften und andere Motive damit übertragen. Randabfallend bedruckte Seiten werden von hellen UV-Farben nicht ganz abdgedeckt.. Wegen des Walzensystems eignet sich der UV-Farbschnitt nicht für die Veredelung von abgerundeten Ecken.


Wichtig
Buchblocks die einen Goldschnitte oder UV- Farbschnitt erhalten dürfen keine Steigung haben – max. 7 %. Die Blocks werden stapelweise mit einer Presskette durch die Maschine geführt. Wenn der Stapel vorne und am Rücken nicht annähernd gleich dick sind werden die Blocks verschoben.
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